Die Katastrophe des Vajont – 1963

Um 22 Uhr 39’ des 9. Oktober 1963 löste sich ein riesiger Erdrutsch aus zirka 270 Millionen Kubikmetern Felsen und Gestein von den Hängen des Monte Toc und stürzte in den Stausee von Vajont (in der Provinz Pordenone in Friaul-Julisch Venetien, Norditalien). Die dadurch entstandene Flutwelle zerstörte innerhalb von wenigen Sekunden das Gebiet auf der gegenüber liegenden Seite und jenes unterhalb des Stausees. Die Stadt Longarone (in der Provinz Belluno – Venetien) sowie andere kleinere Ortschaften im Piavetal wurden fast vollständig zerstört.

Schätzungen zufolge fanden 1910 Menschen den Tod.

Drei schwerwiegende menschliche Fehler führten zu dieser Katastrophe: erstens war der Staudamm in einem geologisch dafür ungeeigneten Tal errichtet worden; zweitens war der Wasserstand des Stausees über die Sicherheitsmarke hinaus angehoben worden; und drittens wurde am Abend des 9. Oktober die Evakuierung der Bewohner aus den gefährdeten Gebieten nicht angeordnet.

Der Strafprozess wurde über drei Instanzen vom 25. November 1968 bis zum 25. März 1971 geführt. Die Richter erkannten die strafrechtliche Haftung wegen der Vorhersehbarkeit der Überflutung und des Erdrutsches an und verurteilten die Angeklagten wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung.

Il monumento donato dalle popolazioni del Vajont presso la chiesetta della Palanca a Stava
Das Monument vor der Kirche von Stava, gespendet von der Bevölkerung des Vajont

Die Bevölkerung des Vajont spendete den “Hinterbliebenen des Stavatals im Zeichen der durch die Katastrophe entstandenen brüderlichen Vereinigung” das vor der Kirche von Stava aufgestellte Monument.

Stiftung Vajont 9. Oktober 1963