Der Wiederaufbau
Das von der Schlammlawine betroffene Gebiet wurde gleich nach der Katastrophe bonifiziert, während das Gebiet, wo sich die Deponie befand, drei Jahre später wiederhergestellt wurde.
Der Staat stellte mit einem wenige Wochen nach der Katastrophe verabschiedeten Gesetzesdekret die für den Wiederaufbau nötigen Mittel bereit.
Die Beiträge wurden den Inhabern und Erben der zerstörten Betriebe und Gebäude gewährt, welche die Absicht hatten, die wirtschaftliche Tätigkeit wieder aufzunehmen bzw. die zerstörten Häuser wieder aufzubauen.
Die Mittel wurden als Vorauszahlung für den zustehenden Schadenersatz gewährt und wurden dann von den zivilrechtlich Verantwortlichen an den Staat zurückgezahlt.
Die Beiträge für den Wiederaufbau wurden auf der Grundlage des Volumens der zerstörten Immobilien gewährt, mit der Auflage, dass die Gebäude wieder in der Gemeinde Tesero errichtet und sämtliche Rechnungen für den Wiederaufbau vorgelegt werden mussten.
Viele Gebäude wurden nicht auf den ursprünglichen Grundstücken wieder aufgebaut.
Gemäß dem neuen Bauleitplan wurden insbesondere sämtliche in der Molinistrasse in Tesero längs des Stavabaches zerstörten Gebäude anderswo errichtet. Die Häuser in der Molinistrasse, bei denen es sich vornehmlich um Mühlen, Sägewerke und Tischlerwerkstätten handelte, waren direkt am Bachufer erbaut worden, weil man damals die Wasserkraft zur Betreibung der Maschinen nutzte.
Auch der Wiederaufbau der Siedlung Stava ist mit der Errichtung der Hotels, von öffentlichen Gebäuden und von zahlreichen Wohnhäusern beendet.
Dank des Wiederaufbaus, der in ungefähr 15 Jahren vollendet wurde, und der Sanierung der betroffenen Landschaft erleben wir heute ein neues, intaktes Stavatal. Vom alten Stavatal bleiben nur noch Fotos und die Erinnerungen derer, die es einmal kannten.