Die Unglücke des Cermis – 1976 und 1998
Am 9. März 1976 stürzte eine der Kabinen der Seilbahn auf die Cermis-Alm ab und riss 42 Menschen in den Tod.
Das strafrechtliche Verfahren ergab, dass das Bedienungspersonal den Sicherheitsmechanismus abgestellt hatte, der die Notbremse auslöste, wann immer das Zugseil das Tragseil berührte.
Auf Grund starker Schwingungen legte sich das Zugseil über das Tragseil, und da der Sicherheitsmechanismus abgeschaltet war, wurde dieses durchgescheuert, was zum Absturz der Kabine führte.
Am 3. Februar 1998 durchtrennte ein Flugzeug der amerikanischen Marines bei einem Übungsflug das Tragseil der Seilbahn auf die Cermis-Alm und verursachte dadurch den Absturz einer der beiden Seilbahnkabinen und den Tod von 20 Personen.
Obwohl das amerikanische Kriegsgericht den Piloten und den Navigator von jeder Anklage freisprach, geht aus dem Bericht der parlamentarischen Untersuchungskommission Italiens eindeutig die Verantwortung der Besatzungsmitglieder des US-Jagdflugzeuges hervor, die ein waghalsiges Manöver unter den Seilbahnseilen durchführten, sowie ihrer Vorgesetzten, die bereits in der Vergangenheit ähnliche Manöver geduldet hatten.
„Auch die Tragödie am Cermis – kommentierte die Vereinigung der Hinterbliebenen des Stavatals – wurde durch das gleichgültige Verhalten gegenüber dem Recht auf Sicherheit Dritter, durch Leichtfertigkeit und Oberflächlichkeit, durch fehlendes persönliches Verantwortungsbewusstsein verursacht, die der Katastrophe im Stavatal und vielen anderen ähnlichen Katastrophen, die durch das fahrlässige Verhalten von Personen verursacht wurden, zu Grunde liegen“.
Die Katastrophe vom 3. Februar 1998 und die des 9. März 1976 sind im Buch „I due Cermis“ von Luigi Sardi, erschienen in italienischer Sprache im Verlagshaus Curcu&Genovese in Trient, beschrieben.