Das wahre Denkmal
Das wahre Denkmal für die 268 unschuldigen Opfer von Stava
sind die leisen, aber ständigen und beharrlichen Bemühungen,
die die überlebenden Familien in diesen vielen Jahren unternommen haben,
um die Erinnerung an ihre Lieben wach zu halten und um darauf hin zu wirken,
dass dieser Tod die Verzweiflung von sich abschüttelt und zu einem Moment der Befreiung wird,
um allen klar zu machen,
dass die Katastrophe von Stava nicht ein unglücklicher Zufall war,
und um eine Erneuerung der Beziehungen zwischen den Menschen zu fordern.
Das Leben muss weitergehen, aber nicht in Form einer Verdrängung,
die unbemerkt, aber unausweichlich
die Bedingungen wiederherstellen würde,
welche die Schlammlawine möglich gemacht haben.
Franco De Battaglia
Direktor der Tageszeitung Alto Adige
im Vorwort zum Buch „Stava, perché“
Mai 1995